Therapeutic Goods Administration (TGA)

Nach dem MSU-Artikel vom April 2019 über Fluorchinolon-Antibiotika und das Risiko eines Aortenaneurysmas/einer Aortendissektion wurden die Produktinformationen (PI) für Fluorchinolon-Antibiotika aktualisiert, um mehr Informationen über verschiedene potenzielle unerwünschte Ereignisse aufzunehmen.

Fluorchinolone sind Breitspektrum-Antibiotika, die sowohl gegen gramnegative als auch gegen grampositive Bakterien wirksam sind.

Zu den in Australien vermarkteten Fluorchinolon-Antibiotika gehören:

  • Ciprofloxacin
  • Norfloxacin
  • Moxifloxacin.

Die TGA untersuchte ein Sicherheitssignal in Bezug auf die seltene, aber schwerwiegende potenzielle Nebenwirkung eines Aortenaneurysmas und einer Aortendissektion im Zusammenhang mit diesen Arzneimitteln. Ein Aortenaneurysma ist eine abnormale Erweiterung der Hauptarterie im Körper, die unter bestimmten Umständen reißen oder zerreißen kann. Dies kann zu Blutungen und in schweren Fällen zum Tod führen.

Aortenaneurysma und Dissektion

Rezente epidemiologische Studien haben einen Zusammenhang zwischen der Verwendung von Fluorchinolon-Antibiotika und Aortenaneurysma und Dissektion gezeigt. Alle PIs für Fluorchinolon-Antibiotika werden aktualisiert, um eine Vorsichtsmaßnahme in Bezug auf dieses Risiko, insbesondere in der älteren Bevölkerung, aufzunehmen, was mit ähnlichen Warnhinweisen übereinstimmt, die von anderen internationalen Regulierungsbehörden (einschließlich der Europäischen Arzneimittelagentur und der US Food and Drug Administration) gefordert werden.

Die Vorsichtsmaßnahme besagt, dass Fluorchinolone nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung und nach Abwägung anderer therapeutischer Optionen bei Patienten mit positiver Familienanamnese einer Aneurysma-Erkrankung oder bei Patienten, bei denen ein vorbestehendes Aortenaneurysma und/oder eine Aortendissektion diagnostiziert wurde, eingesetzt werden sollten, oder bei Vorliegen anderer Risikofaktoren oder Bedingungen, die für ein Aortenaneurysma und eine Dissektion prädisponieren (z. B. Marfan-Syndrom, vaskuläres Ehlers-Danlos-Syndrom, Takayasu-Arteritis, Riesenzellarteriitis, Morbus Behcet, Bluthochdruck, bekannte Atherosklerose).

Sonstige unerwünschte Ereignisse

Bei der Untersuchung der TGA wurde auch festgestellt, dass die Gebrauchsinformationen für diese Arzneimittel aktualisiert werden sollten, um sicherzustellen, dass die Vorsichtsmaßnahmen in Bezug auf mögliche unerwünschte Ereignisse wie Dysglykämie und psychiatrische Nebenwirkungen für alle Produkte enthalten sind und die Informationen einheitlich dargestellt werden.

Die Vorsichtsmaßnahme für Dysglykämie enthält auch Hinweise auf Hypoglykämie und hypoglykämisches Koma.

Die Vorsichtsmaßnahme für psychiatrische Nebenwirkungen ist unter einer separaten Überschrift mit dem Titel „Wirkungen auf das zentrale Nervensystem“ aufgeführt. Darin wird darauf hingewiesen, dass diese Arzneimittel mit einem erhöhten Risiko für psychiatrische Nebenwirkungen in Verbindung gebracht wurden, einschließlich: toxische Psychose, psychotische Reaktionen, die zu Selbstmordgedanken, Halluzinationen oder Paranoia führen, Depression oder selbstverletzendes Verhalten wie versuchter oder vollendeter Selbstmord, Angst, Unruhe oder Nervosität, Verwirrung, Delirium, Desorientierung oder Aufmerksamkeitsstörungen, Schlaflosigkeit oder Albträume, Gedächtnisstörungen. Diese Reaktionen können nach der ersten Dosis auftreten, und wenn Patienten eines dieser Symptome verspüren, sollten sie sofort ihren Arzt informieren und das Medikament absetzen.

Fluorchinolone sind nach wie vor ein wichtiges Antibiotikum zur Behandlung empfindlicher Infektionen. Verordner werden daran erinnert, die entsprechenden lokalen Antibiotika-Verschreibungsrichtlinien zu befolgen. Fluorchinolone sind in der Regel Patienten vorbehalten, für die es keine anderen Behandlungsmöglichkeiten gibt.

Was ist zu melden? Sie müssen nicht sicher sein, nur verdächtig!

Die TGA ermutigt dazu, alle vermuteten unerwünschten Wirkungen von Arzneimitteln zu melden, einschließlich Impfstoffe, rezeptfreie Arzneimittel, pflanzliche, traditionelle oder alternative Heilmittel.

Wir bitten insbesondere um Meldungen über:

  • alle vermuteten Reaktionen auf neue Arzneimittel (achten Sie auf das Schwarze Dreieck ▼ in PI- und CMI-Dokumenten – dieses Symbol kennzeichnet Arzneimittel, die neu sind oder anders verwendet werden)
  • alle vermuteten Wechselwirkungen mit Arzneimitteln
  • vermutete Reaktionen, die zum Tod, zur Einweisung ins Krankenhaus oder zur Verlängerung des Krankenhausaufenthalts, zu verstärkten Untersuchungen oder Behandlungen oder zu Geburtsfehlern führen.

Meldungen können eingereicht werden:

Weitere Informationen zur Meldung finden Sie unter www.tga.gov.au oder wenden Sie sich an die TGA Pharmacovigilance and Special Access Branch [email protected].

Haftungsausschluss

Medicines Safety Update richtet sich an Angehörige der Gesundheitsberufe. Es soll den Angehörigen der Gesundheitsberufe praktische Informationen zur Arzneimittelsicherheit, einschließlich neu auftretender Sicherheitsfragen, liefern. Die Informationen in Medicines Safety Update sind notwendigerweise allgemeiner Art und sollen nicht das Urteil der Angehörigen der Gesundheitsberufe in jedem einzelnen Fall ersetzen, wobei die individuellen Umstände ihrer Patienten berücksichtigt werden. Es wurde mit angemessener Sorgfalt darauf geachtet, dass die Informationen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung korrekt und vollständig sind. Die australische Regierung übernimmt keine Garantie für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Informationen in diesem Dokument und haftet nicht für Verluste, die durch Fahrlässigkeit oder anderweitig aus der Verwendung dieses Dokuments oder dem Vertrauen darauf entstehen.

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Für die neuesten Sicherheitsinformationen der TGA können Sie sich über die TGA-Website in die E-Mail-Liste für Sicherheitsinformationen eintragen.

Für Korrespondenz oder weitere Informationen über Medicines Safety Update wenden Sie sich bitte an die Pharmacovigilance and Special Access Branch der TGA unter [email protected].

Medicines Safety Update wird von Mitarbeitern der Pharmacovigilance and Special Access Branch verfasst.

Herausgeber: Dr. Grant Pegg

Stellvertretender Herausgeber: Mr Michael Pittman

TGA Principal Medical Adviser: Dr. Tim Greenaway

Beitragende: Dr. Nicola Murphy

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