Die Wertigkeit von Sex: Automatische affektive Assoziationen bei Erotophilie und Erotophobie

Sexuelle Reize können positive und negative Emotionen auslösen, die sexuelle Gedanken, Reaktionen und Verhalten beeinflussen können. Bislang hat sich die Forschung zu Affekt und Sexualität hauptsächlich auf bewusste Prozesse und affektive Zustände konzentriert. Es ist weniger darüber bekannt, wie automatische und eigenschaftsbezogene affektive Prozesse unsere Reaktionen auf sexuelle Stimuli beeinflussen. In dieser Studie wurden eine Priming-Aufgabe mit Rückwärtsmaskierung und ein Merkmalsmaß für Erotophobie/Erotophilie – die Tendenz, auf Sex auf einem Kontinuum von negativ bis positiv zu reagieren – verwendet, um unser Verständnis der Rolle automatischer und affektiver Prozesse bei der Reaktion auf sexuelle Reize zu verbessern. Erotophile Personen zeigten automatische Assoziationen zwischen sexuellen Reizen und positiv bewerteten Zielen, während erotophobische Personen negativ bewertete Ziele schneller klassifizierten, unabhängig davon, ob die Reize sexuell oder neutral waren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Valenz sexueller Stimuli automatisch verarbeitet werden kann und mit affektiven Reaktionen auf Sex auf Merkmalsebene verbunden ist. Es werden Implikationen für die Erforschung von riskantem Sexualverhalten und sexueller Dysfunktion diskutiert.

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