Generalisierte Vitiligo (GV) ist eine komplexe Erkrankung, bei der eine fleckige Depigmentierung durch den autoimmunen Verlust von Melanozyten in den betroffenen Regionen entsteht. Genetische Analysen der GV erstrecken sich über sechs Jahrzehnte mit dem Ziel, die biologischen Mechanismen zu verstehen und die der Krankheit zugrunde liegenden Wege aufzuklären. In den ersten Studien wurde versucht, den Vererbungsmodus und die genetische Epidemiologie zu beschreiben. Frühe genetische Assoziationsstudien mit biologischen Kandidatengenen führten zu einigen Erfolgen, vor allem bei HLA und PTPN22, aber rückblickend scheinen viele dieser Berichte falsch-positiv zu sein. Später wurden in genomweiten Linkage-Studien an Multiplex-GV-Familien NLRP1 und XBP1 identifiziert, die offenbar gültige Gene für die Anfälligkeit für GV sind und wichtige Aspekte der Immunregulation steuern. In jüngster Zeit hat die Anwendung genomweiter Assoziationsstudien zur Analyse von GV eine reiche Ausbeute an validierten GV-Anfälligkeitsgenen erbracht, die für Komponenten biologischer Wege kodieren, die von Immunzellen bis zu den Melanozyten reichen. Diese Gene und Signalwege geben Aufschluss über die zugrundeliegenden pathogenetischen Mechanismen und möglichen Auslöser von GV, stellen Beziehungen zu anderen Autoimmunkrankheiten her und können Hinweise auf potenzielle neue Ansätze für die Behandlung und vielleicht sogar Prävention von GV liefern. Diese Ergebnisse bestätigen somit die Hoffnungen und Bemühungen der frühen Forscher, die erstmals versuchten, die genetischen Grundlagen der Vitiligo zu verstehen.