August Wilhelm von Hofmann war ein deutscher Chemiker, der bedeutende Beiträge zur organischen Chemie leistete. Seine Forschungen über Anilin legten den Grundstein für die Anilin-Farbstoffindustrie, und seine Forschungen über Steinkohlenteer bildeten die Grundlage für die praktischen Methoden seines Schülers Charles Mansfield zur Extraktion von Benzol und Toluol und deren Umwandlung in Nitroverbindungen und Amine. Zu Hofmanns Entdeckungen gehören Formaldehyd, Hydrazobenzol, die Isonitrile und Allylalkohol. Er präparierte drei Ethylamine und Tetraethylammoniumverbindungen und stellte deren strukturelle Verwandtschaft mit Ammoniak fest.
Nach seinem Studium bei Justus von Liebig an der Universität Gießen wurde Hofmann 1845 erster Direktor des Royal College of Chemistry in London. 1865 kehrte er nach Deutschland zurück und nahm eine Stelle als Lehrer und Forscher an der Universität Berlin an. Nach seiner Rückkehr war er Mitbegründer der Deutschen Chemischen Gesellschaft.
Sowohl in London als auch in Berlin baute Hofmann den von Liebig in Gießen etablierten Stil des Laborunterrichts wieder auf und förderte eine Schule der Chemie, die sich auf die experimentelle organische Chemie und ihre industriellen Anwendungen konzentrierte.