Zweck: Ziel dieser Studie ist es, über eine neuartige zweistufige Technik zur Implantation eines HeRO-Transplantats (Hemodialysis Reliable Outflow) zu berichten, die die Verwendung eines femoralen Überbrückungs-Hämodialysekatheters bei Patienten mit kontralateralem Zentralvenenverschluss vermeidet, die auf einen Katheter der Vena jugularis interna (IJV) angewiesen sind.
Methoden: Der erste Schritt ist die Implantation der ePTFE-Komponente und besteht aus: 1) Durchführung von zwei bis drei Inzisionen am Oberarm ipsilateral des bereits vorhandenen IJV-Katheters, 2) Durchtunneln der Komponente aus expandiertem Polytetrafluorethylen (ePTFE) durch diese Inzisionsstellen und 3) Platzierung der ePTFE-Komponente im subkutanen Gewebe ohne Anastomose an die Zielarterie. Der bereits vorhandene IJV-Katheter wird beibehalten, um einen kontinuierlichen Dialysezugang zu gewährleisten. Die zweite Phase wird in 4 Wochen eingeleitet und umfasst: 1) Thrombektomie und Anastomosierung des arteriellen Endes der ePTFE-Komponente an die Zielarterie, 2) Einsetzen der venösen Abflusskomponente unter Verwendung der bereits vorhandenen IJV-Katheter-Zugangsstelle und 3) Anschluss der venösen Abflusskomponente an die ePTFE-Komponente in der üblichen Weise.
Ergebnisse: Das HeRO-Transplantat wurde erfolgreich in zwei Schritten ohne Verwendung eines femoralen Überbrückungskatheters implantiert. Nach Abschluss der zweiten Etappe wurde eine sofortige postimplantäre Kanülierbarkeit erreicht.
Schlussfolgerung: Diese neuartige zweistufige HeRO-Implantationstechnik ist einfach und ermöglicht eine sofortige Kanülierung nach Abschluss der zweiten Stufe, während gleichzeitig die Notwendigkeit eines femoralen Überbrückungskatheters bei IJV-Katheter-abhängigen Patienten mit kontralateralem zentralem Venenverschluss vermieden wird, wodurch das mit einem femoralen Überbrückungskatheter verbundene Infektionsrisiko gesenkt wird.