Zins, der Preis, der für die Nutzung von Kredit oder Geld gezahlt wird. Er kann entweder in Geld oder als Zahlungssatz ausgedrückt werden. Es folgt eine kurze Behandlung der Zinsen. Für eine vollständige Behandlung siehe Kapital und Zinsen.
Der Zins kann auch als das Einkommen betrachtet werden, das sich aus dem Besitz von vertraglichen Versprechen anderer ergibt, in der Zukunft Beträge zu zahlen. Man kann die Frage stellen: „Welchen Wert hat heute das Versprechen, in einem Jahr 100 Dollar zu zahlen?“ Wenn die Antwort 100 Dollar lautet, dann werden keine Zinserträge erzielt. Die meisten Menschen würden jedoch einen Anreiz benötigen, um heute und im nächsten Jahr auf 100 $ zu verzichten. Wenn 5 Dollar ein ausreichender Anreiz wären, d.h. wenn sie ein solches Versprechen für 95 Dollar kaufen würden, dann wurden Zinserträge von 5 Dollar zu einem Satz von etwas mehr als 5 Prozent erzielt.
Es wurden verschiedene Theorien entwickelt, um Zinsen zu erklären und zu rechtfertigen. Zu den bekanntesten gehören die Zeitpräferenztheorie der österreichischen oder marginalistischen Schule der Ökonomen, der zufolge der Zins ein Anreiz ist, zeitaufwendige, aber produktivere Tätigkeiten auszuüben, und die von J.M. Keynes entwickelte Liquiditätspräferenztheorie, der zufolge der Zins ein Anreiz ist, ein gewünschtes Maß an Liquidität für eine nicht liquide vertragliche Verpflichtung zu opfern. Es sei erwähnt, dass in der marxistischen Theorie der Zins, wie das Kapital selbst, ein Teil der Arbeit ist, der von der Kapitalistenklasse aufgrund ihrer politischen Macht enteignet wurde.