Wenn Sie das bestmögliche Xbox One-Gaming-Erlebnis genießen wollen, sollten Sie laut Microsoft IPv6 verwenden. Die Xbox One unterstützt IPv6 von Haus aus, aber es ist schwierig, einen Internetanbieter zu finden, der Ihnen eine IPv6-Verbindung zum Internet ermöglicht. Durch die Verwendung von IPv6 auf Ihrer Xbox One sollten Sie beim Spielen von Multiplayer-Spielen weniger Latenzzeiten haben, alle Daten, die Sie über das Internet übertragen, sollten sicherer und privater sein, und im Allgemeinen sollten alle von der Xbox One hergestellten Verbindungen – entweder zu Remote-Servern oder Peer-to-Peer – schneller und reaktionsschneller sein.
IPv6 ist der Nachfolger von IPv4, dem Adressschema, das von jedem Gerät für die Verbindung mit dem Internet (oder dem lokalen Netzwerk) verwendet wird. Wenn Sie sich auf eine IP-Adresse (192.168.0.101) beziehen, sprechen Sie von einer IPv4-Adresse. Das Problem bei IPv4 ist jedoch, dass es sich um eine 32-Bit-Zahl handelt, die nur insgesamt 4,3 Milliarden Adressen zulässt – und es gibt viel mehr als 4,3 Milliarden Geräte mit Internetanschluss auf der Erde. Es ist uns gelungen, die Lebensdauer von IPv4 durch NAT (Network Address Translation) zu verlängern, das es mehreren Geräten ermöglicht, hinter einer öffentlichen IPv4-Adresse zu sitzen, aber das ist letztlich nur eine Notlösung. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung haben sowohl die europäischen (RIPE) als auch die asiatisch-pazifischen (APNIC) regionalen Internet-Register (RIRs) ihren Vorrat an IPv4-Adressen aufgebraucht. Anderswo, auf dem amerikanischen Kontinent und in Afrika, gibt es noch einige Millionen Adressen, die in den nächsten Jahren erschöpft sein dürften.
IPv6 ermöglicht durch die Umstellung auf eine 128-Bit-Adressierung eine Gesamtzahl von 340 Undezillionen Adressen – das sind 340 gefolgt von 26 Nullen, oder mehr Adressen, als wir wahrscheinlich jemals brauchen werden, selbst wenn es uns gelingt, den größten Teil der Milchstraße zu besiedeln. Das bedeutet, dass NAT – das im Allgemeinen alles verlangsamt und verschiedene Firewall-, P2P- und Verbindungsprobleme verursacht – aus der Gleichung entfernt werden kann, was Ihr Internet-Erlebnis sofort (und ziemlich dramatisch) verbessert. Mit IPv6 wird auch IPsec eingeführt, eine begleitende Technologie, die für IPv6 entwickelt und auf IPv4 zurückportiert wurde, die aber erst bei einer End-to-End-Verbindung über IPv6 richtig zur Geltung kommt. IPsec (IP-Sicherheit) authentifiziert und verschlüsselt jedes Paket und erhöht so den Datenschutz und die Sicherheit Ihrer Daten. IPsec kann auch in der Peer-to-Peer-Kommunikation eingesetzt werden (z. B. zwischen mehreren Xbox Ones). Weitere Informationen zu IPv6 finden Sie in unserer ausführlichen IPv6-Erklärung.
Mit dem rasanten Wachstum von Smartphones und anderen mit dem Internet verbundenen Geräten spüren Internetdienstanbieter und Verbraucher endlich den Druck, der von der Erschöpfung der IPv4-Adressen ausgeht – und so beginnen die Internetdienstanbieter rund 15 Jahre nach der Standardisierung tatsächlich mit der Umstellung auf IPv6. Mit der Eröffnung von IPv6-Routen im Internet stellen auch Webunternehmen wie Google, Facebook und Yahoo auf IPv6 um. Dennoch wächst IPv6 nur langsam: Im Oktober 2012 entfiel 1 % des Datenverkehrs von Google auf IPv6; im September 2013 waren es bereits 2 %.
Wie Sie IPv6 auf Ihrer Xbox One nutzen
Wenn Sie das beste Spielerlebnis auf der Xbox One haben wollen, müssen Sie einen ISP mit einer vollständigen IPv6-Einrichtung in Ihrer Gegend finden – was leider immer noch recht schwierig ist. In den USA führen die meisten großen ISPs (AT&T, Verizon, Comcast, Time Warner Cable) IPv6 ein, aber es ist ein langsamer Prozess, und es gibt nicht viel, was man tun kann, um ihn zu beschleunigen; entweder ist man in ihrem IPv6-Netzwerk oder nicht. Auch Kanada lässt auf sich warten.
Außerhalb der USA und Kanadas gibt es weitere Möglichkeiten. Im Vereinigten Königreich bietet Andrews & Arnold seit 11 Jahren IPv6-Verbindungen für den Hausgebrauch an. In den Niederlanden finden Sie XS4All, in Deutschland M-net, in Frankreich Free und in Australien Internode.
Generell, vor allem in den USA, ist es wahrscheinlich am besten, die Liste der Teilnehmer am Welt-IPv6-Tag zu konsultieren, die Links zu den entsprechenden IPv6-Einführungs-/Status-Seiten der großen Internetanbieter in aller Welt enthält. In einigen Fällen können Sie Ihren ISP vielleicht dazu bewegen, Ihnen einen neuen IPv6-fähigen Router zu schicken, wenn Sie sich in einem Gebiet befinden, in dem das Backbone des ISP aktualisiert wurde, um IPv6 zu unterstützen.
Zuletzt sollten wir vielleicht noch die Kompatibilität der PS4 mit IPv6 diskutieren. Während Microsoft klar gesagt hat, dass die Xbox One IPv6 und die IPv4-IPv6-Überbrückungstechnologie Teredo unterstützen wird, hat sich Sony seltsam ruhig über die IPv6-Fähigkeiten der PS4 verhalten. Es würde mich sehr, sehr überraschen, wenn die PS4 kein IPv6 unterstützen würde – aber während Microsoft voll auf den IPv6-Zug aufgesprungen ist, ist es möglich, dass IPv6 auf der PS4 eher ein nachträglicher Gedanke ist und daher nicht beworben wird. Wenn die PS4-Hardware und das Betriebssystem IPv6 unterstützen, sollte sich die Latenzzeit durch den Wechsel zu IPv6 auf der PS4 zumindest verringern.
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