Manitoba

Posted: August 24, 2014
Last Updated: August 24, 2014

Heute vor hundert Jahren adoptierte ein kanadischer Soldat ein Schwarzbärenjunges und benannte es nach seiner Wahlheimatstadt Winnipeg. Damit begann die Geschichte von Winnie the Pooh.

Lt. Harry Colebourn, ein kanadischer Tierarzt und Soldat des Royal Canadian Army Veterinary Corps, fand das verwaiste Bärenjunge am 24. August 1914.

„Es ist eine so faszinierende Geschichte für mich, dass etwas aus einer so anderen, alten Zeit und von so weit weg so direkt mit unserer Stadt verbunden ist“, sagte Mary Anne Appleby, eine Autorin aus Winnipeg, die 2011 die Biografie Winnie the Bear verfasste.

Als Colebourns Truppenzug in White River, Ont, traf er einen Jäger, der die Mutter des Bärenjungen erschossen hatte, ohne die das Jungtier mit ziemlicher Sicherheit sterben würde.

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Colebourn bot dem Jäger 20 Dollar für das Junge, das er in Erinnerung an die Stadt, in der er vor dem Krieg gelebt hatte, Winnipeg Bear nannte. Der Name wurde bald in Winnie abgekürzt.

Winnie begleitete Colebourn nach England, wo das Jungtier mit kanadischen Soldaten spielte, wenn diese in den Salisbury Plains lagerten.

Colebourn schenkte Winnie später dem Londoner Zoo, wo der Bär die Inspiration für die berühmte Kinderbuchfigur von A.A. Milne lieferte. Winnie starb 1934 im Zoo.

Die Geschichte von Winnie the Pooh lebt noch ein Jahrhundert später weiter. Eine Umfrage im Vereinigten Königreich kürte Milnes Buch zum beliebtesten Kinderbuch der letzten 150 Jahre, während der „dumme alte Bär“ im „Great Canadian Character Showdown“ von CBC Books den zweiten Platz hinter Anne Shirley aus Anne of Green Gables belegte.

Appleby, dessen Vater ein enger Freund von Colebourns Sohn war, sagt, dass dieses Wochenende eine Zeit ist, um einen kleinen Bären zu feiern, der zu einem bekannten Namen geworden ist.

„Ich möchte einfach versuchen, diese Geschichte so weit wie möglich zu verbreiten, weil ich denke, dass wir in Winnipeg ziemlich vertraut damit sind. Der Rest Kanadas kennt sie nicht so gut“, sagte sie.

Appleby sagte, dass sie bei ihren Nachforschungen auf ein seltenes kurzes Video gestoßen sei, in dem Winnie im Londoner Zoo eine Orange isst.

Winnies Verbindung zu Winnipeg

Margaret Saull, stellvertretende Leiterin der McNally Robinson Buchhandlung in Winnipeg, erzählte von ihrer persönlichen Verbindung zur Winnie the Pooh Serie und den Gedichten in ihrer Kindheit.

„Als ich ein Kind war, hatten wir eine Schallplatte“, sagte Saull. „Es war wie ein Hörbuch, aber es war eine LP und wir hörten sie uns immer an und meine war die Geschichte mit den Heffalumps – den schrecklichen Heffalumps – und das war meine Lieblingsgeschichte als Kind.

„Wir haben uns das immer und immer wieder angehört, und mein Vater hat mir als Kind die Bücher vorgelesen.“

Viele Leute, die Winnipeg besuchen, suchen sich Winnie the Pooh-Bücher als Souvenirs, sagte Saull, aber bisher hat noch niemand ein Buch über Poohs Verbindung zu Winnipeg geschrieben.

Im Assiniboine Park von Winnipeg befindet sich die Pooh Gallery, die eine ständige Sammlung von Artefakten und Erinnerungsstücken von Winnie the Pooh beherbergt.

In der Galerie ist das Gemälde Winnie the Pooh and the Honey Pot von E.H. Shepard, dem ursprünglichen Illustrator von Milnes Serie.

Prinz Charles und seine Frau Camilla, die Herzogin von Cornwall, sahen sich das Gemälde während ihres Besuchs in Winnipeg im Mai an.

Eine Bronzestatue von Colebourn und Winnie befindet sich auf dem Naturspielplatz des Parks.