Die angiogene Kapazität von lokalem Gewebe reguliert entscheidend die Reaktion auf ischämische Verletzungen. Es hat sich gezeigt, dass eine erhöhte Produktion reaktiver Sauerstoffspezies, die häufig mit ischämischen Verletzungen einhergeht, die Phosphorylierung des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktorrezeptors 2 (VEGFR2), eines wichtigen Reglers der Angiogenese, fördert. Frühere Daten aus unserem Labor haben gezeigt, dass verminderte Spiegel des Antioxidans Glutathion die ischämische Angiogenese positiv verstärken. In diesem Projekt haben wir versucht, die Beziehung zwischen Glutathionspiegeln und oxidativem Stress bei der VEGFR2-Signalübertragung zu bestimmen. Wir konnten zeigen, dass die Verringerung des Verhältnisses von GSH zu GSSG mit Diamid zu einer verstärkten Protein-S-Glutathionylierung, einer erhöhten Produktion reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) und einer verstärkten VEGFR2-Aktivierung führt. Die Erhöhung der ROS-Produktion allein reichte jedoch nicht aus, um VEGFR2 zu aktivieren, während ROS die VEGF-stimulierte VEGFR2-Aktivierung auf supraphysiologischem Niveau verstärkte. Wir fanden auch heraus, dass die Hemmung der Glutathion-Reduktase-Aktivität ausreicht, um die VEGFR2-Aktivierung zu erhöhen und die Zellen für die ROS-abhängige VEGFR2-Aktivierung zu sensibilisieren. Zusammengenommen deuten diese Daten darauf hin, dass die Regulierung des zellulären GSH:GSSG-Verhältnisses die VEGFR2-Aktivierung entscheidend steuert. Diese Arbeit stellt einen wichtigen ersten Schritt dar, um Thiol-vermittelte Signalereignisse von ROS-abhängigen Signalereignissen zu trennen.