Q: Bei mir wurde eine vergrößerte Prostata diagnostiziert. Mein Urologe hat mir Finasterid (Proscar) und Tamsulosin (Flomax) verschrieben, um sie zu behandeln. Mein Urinfluss hat sich verbessert und ich kann meine Blase entleeren. Wann kann ich diese Medikamente absetzen?
A: Sie stellen eine sehr wichtige Frage zum Absetzen der medikamentösen Behandlung einer vergrößerten Prostata, die Ärzte als gutartige Prostatahypertrophie oder BPH bezeichnen. Aber auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort.
Haben Sie den BPH-Fragebogen ausgefüllt? Darin werden sieben Fragen zu Ihrer Harnfunktion und eine Frage zur Lebensqualität gestellt. Er hilft Ihrem Arzt dabei, herauszufinden, wie sehr die BPH-Symptome Sie persönlich belasten. Falls Sie ihn noch nicht ausgefüllt haben, bitten Sie Ihren Arzt um ein Exemplar. Füllen Sie ihn aus und sehen Sie, wie es Ihnen jetzt geht, während Sie noch die Medikamente einnehmen.
Es ist auch wichtig, die Urinmenge zu bestimmen, die nach der „Entleerung“ der Blase in der Blase verbleibt. Dies ist ein einfacher Test, der sogenannte Restharntest, der mit einem Ultraschallgerät in der Arztpraxis durchgeführt wird. Dieses Ergebnis ist zusammen mit den Ergebnissen Ihres Fragebogens ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung, ob und wann Sie eines oder beide Medikamente absetzen sollten.
Ein dritter wichtiger Aspekt ist die Frage, ob Sie unter den Nebenwirkungen Ihrer Medikamente leiden. Manche Patienten haben nur wenige, andere dagegen erhebliche, darunter auch sexuelle Funktionsstörungen.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über das Absetzen eines oder beider Medikamente. Wenn die Symptome wieder auftreten, ist es sinnvoll, die Medikamente wieder einzunehmen.
Einige Männer nehmen über viele Jahre hinweg Medikamente gegen BPH ein. Andere Männer setzen die Medikamente ab, nachdem die Prostata zunächst geschrumpft ist. Andere vertragen die Nebenwirkungen nicht und entscheiden sich für Behandlungen wie eine Operation. Es gibt also keine pauschale Antwort auf Ihre wichtige Frage.
Ein weiterer Punkt: Eine Gruppe von Männern, die ihren PSA-Wert überprüfen lassen sollten, sind diejenigen, die Finasterid einnehmen. Das Ausgangs-PSA vor der Einnahme von Finasterid sollte gemessen werden. Und wenn der PSA-Wert nach sechs Monaten nicht um mindestens 50 Prozent gegenüber dem Ausgangswert gesunken ist, sollten Sie einen Urologen aufsuchen. Dies kann ein Anzeichen für Prostatakrebs sein.
(Marc Garnick, M.D., ist ein international anerkannter Experte für medizinische Onkologie. Er ist klinischer Professor für Medizin an der Harvard Medical School und unterhält eine aktive onkologische Praxis am Beth Israel Deaconess Medical Center, Boston, Massachusetts.)
(Weitere Informationen zur Gesundheit von Verbrauchern finden Sie unter http://www.health.harvard.edu.)