Intussuszeption: Ultraschall zur Diagnose und Echtzeitüberwachung

Die Darminvagination ist die häufigste Ursache eines Darmverschlusses bei Kleinkindern. Die Ultraschalluntersuchung ist aufgrund ihrer hohen Sensitivität und Spezifität, der pathologischen Charakterisierung und der fehlenden ionisierenden Strahlung die diagnostische Bildgebungsuntersuchung der Wahl. Kinderradiologen am Benioff Children’s Hospital der Universität von Kalifornien in San Francisco empfehlen die Ultraschalluntersuchung auch zur Überwachung des Rückgangs von Darminvaginationen.

Diese Empfehlung wird in einem Artikel ausgesprochen, in dem frühere und heutige Diagnose- und Behandlungspraktiken bei Darminvaginationen beschrieben werden und der in der Zeitschrift Pediatric Radiology veröffentlicht wurde. Die Autoren erklären, dass Kinder unter einem Jahr etwa die Hälfte der diagnostizierten Darminvaginationen ausmachen und dass Jungen doppelt so häufig betroffen sind wie Mädchen. Sie weisen auch darauf hin, dass sich die Symptome mit zahlreichen anderen abdominalen Krankheitsprozessen überschneiden. Eine genaue Diagnose ist von entscheidender Bedeutung, da eine Nichtbehandlung zu einer Ischämie führt.

Wenn bei einem Kind der Verdacht auf eine Darminvagination besteht, ist die Ultraschalluntersuchung das Mittel der ersten Wahl für die Diagnose. Eine abdominale Röntgenuntersuchung wird nicht empfohlen. Mit einem hohen negativen Vorhersagewert von 99,7 % kann eine Ultraschalluntersuchung bei etwa 86 % der Patienten eine Darminvagination ausschließen, aber auch die Bedingungen identifizieren, die eine Darminvagination imitieren. Das Vorhandensein mesenterialer Lymphknoten im Lumen des Intusscipiens ist ein hochspezifischer Ultraschallbefund.

Eine typische ileokolische Intussuszeption, die bei mehr als 80 % der Patienten auftritt, hat das Aussehen eines peripheren hypoechoischen Rings (das Zielzeichen) mit zentraler Echogenität (das Pseudonierenzeichen). Diese entsprechen der Darmwand, die das in der Darminvagination enthaltene hyperechoische mesenteriale Fett umgibt. Am häufigsten findet man sie im rechten Abdomen mit einem Durchmesser von 2 bis 4 Zentimetern (cm). Doppler-Ultraschall kann die Diagnose auf verschiedene Weise verbessern.

Die Standardbehandlung ist die Reduktion, bei der Luft oder Flüssigkeit unter Druck in den Dickdarm eingeführt wird, um das Darmzepter durch die Ileozökalklappe zurückzudrücken, wobei eine Echtzeit-Bildgebung erfolgt. Die Hauptautorin Emily A. Edwards, MD, von der Abteilung für Radiologie und biomedizinische Bildgebung, und ihre Kollegen verweisen auf eine Metaanalyse von mehr als 32.000 Kindern, die besagt, dass die Lufteinlaufverkleinerung ähnlich leistungsfähig ist und höhere Erfolgsquoten aufweist als die hydrostatische Verkleinerung.1 Da außerdem kürzere Durchleuchtungszeiten verwendet werden, ist die Strahlenbelastung für die pädiatrischen Patienten geringer. Es handelt sich auch um ein saubereres und kostengünstigeres Verfahren.

Die bildgebende Überwachung in Echtzeit wird überwiegend mit Hilfe der Fluoroskopie durchgeführt. Die Autoren plädieren jedoch für den Einsatz der Ultraschallbildgebung. Leider setzen nur sehr wenige pädiatrische Radiologen Ultraschall ein. Die Autoren zitieren eine Umfrage aus dem Jahr 2015, in der nur 4 % der Radiologen den Ultraschall einsetzen. Die Autoren führen dies auf den Mangel an Wissen, Erfahrung und Komfort bei der Verwendung von Ultraschall für die Echtzeitüberwachung des Verfahrens sowie auf den Mangel an erfahrenen Ultraschalldiagnostikern nach Feierabend in vielen Krankenhäusern zurück. Am Benioff Children’s Hospital setzen die Radiologen bei der Diagnose und Behandlung von Routine-Intussuszeptionen eine Kombination aus Ultraschall und Fluoroskopie ein.

Die Autoren empfehlen dringend, eine große Population für eine randomisierte Studie zu rekrutieren, um zu untersuchen, ob die Vorteile der pneumatischen Reposition mit einer strahlungsfreien sonografischen Überwachung kombiniert werden können. Es müssen Standards festgelegt und klinisch validiert werden. Sie weisen darauf hin, dass, wenn pädiatrische Radiologen keinen Ultraschall für die Überwachung von Eingriffen einsetzen, Assistenzärzte und Stipendiaten in der Radiologie nicht die Möglichkeit haben, sich mit dem Ultraschall als Ersatz für die Durchleuchtung vertraut zu machen. Ultraschall ist sicherer und ebenso wirksam. Die Autoren hoffen, dass die pädiatrischen Radiologen zur Sicherheit der Kinder die Initiative ergreifen werden, die Ultraschallbildgebung sowohl für die Diagnose als auch für die Behandlung einzusetzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.