Die Sirene war ein geflügeltes Geschöpf mit dem Körper einer Frau und den Füßen und Armen eines Vogels. Sie thronte hoch oben auf den blühenden Hügeln, wo sie über die Göttin Persephone, Tochter von Zeus und Demeter, wachte und sie beschützte. Von den Gipfeln des Olymps aus schwebte die Sirene wie ein Gott. In einer warmen, süßen Frühlingssonne wanderte Persephone unschuldig durch ein Blumenfeld. Eine magische, leuchtende Blume faszinierte sie ganz besonders und sie streckte beide Hände aus. Der Boden unter ihr begann zu beben und öffnete sich zu einer großen Höhle. Verwirrt von dem Sturz, sah Persephone Hades, den Gott der Unterwelt, erst, als er schon über ihr war. Ihre Schreie hallten unerreichbar wider, als Hades sie zurück in die Unterwelt zog, wo er sie zu heiraten gedachte.

Die Sirene versagte in ihrer geschworenen Pflicht, Persephone zu beschützen. Die Göttin Demeter nahm ihr die Flügel und verbannte sie vom Olymp auf eine kleine Insel vor der Küste Siziliens. Sie sollte auf der Erde bleiben, bis sie Persephone gefunden und sicher nach Hause zurückgebracht hatte.

Dies ist nun die Reise der Sirenen. Sie muss sich in die Unterwelt wagen und Persephone aus dem Hades holen. Verängstigt und allein wurde sie ans Meer gelockt, wie eine Sehnsucht, die nach ihrer Seele ruft. Als sie die felsigen Klippen des Ufers erreichte, enthüllte der Nebel der an ihre Haut prallenden Wellen einen Schimmer ihres neuen Fleisches, die Schuppen und Flossen einer Wassersirene. Auf ihrer Reise wird sie bald all ihre neu gefundenen Fähigkeiten entdecken. Die Sirene lernte, dass sie, wenn sie sang, unwiderstehlich für sterbliche Männer war. Sie konnte ihre Gedanken kontrollieren und sie dazu benutzen, eine Armee aufzubauen. Die Herausforderung war anders als alles, was sie bisher erlebt hatte. Allein und von ihrer Vergangenheit verfolgt, würde sie, wenn sie eine Chance auf Erfolg haben wollte, in ihre eigene Selbstzerstörung stürzen müssen. Schließlich ist jeder, der jemals dem Gott der Unterwelt gegenübergestanden hat, nie zurückgekehrt…