Wenn wir Aufgaben üben, selbst einfache, wird unsere Leistung flüssiger und weniger anstrengend. Zu verstehen, wie das Ausführen einer Aufgabe die zugrundeliegenden Abläufe verändert, so dass sie bei späteren Versuchen effizienter ausgeführt wird, ist für die Entwicklung von Theorien über das menschliche Verhalten von wesentlicher Bedeutung. Wir haben Lernprozesse anhand einer Reihe von Aufgaben untersucht, darunter die serielle Reaktionszeitaufgabe und die Akkordlernaufgabe. Bei der Akkord-Lernaufgabe werden den Teilnehmern mehrere, gleichzeitig erscheinende Reize präsentiert, die ihnen anzeigen, dass sie mehrere, gleichzeitige Antworten geben sollen. Entscheidend ist, dass geübte Antwortkombinationen schneller und genauer ausgeführt werden als neue Kombinationen, selbst wenn die einzelnen Reize und Antworten getrennt betrachtet gleich oft ausgeführt wurden. Da dieser Übungsvorteil empfindlich auf Manipulationen sowohl der Stimuli als auch der Antworten reagiert, scheint die Aufgabe assoziiertes Lernen zu nutzen, das zentrale Repräsentationen umfasst, die Input- und Output-Informationen einbeziehen. Darüber hinaus kann die konzeptuelle Repräsentation von Antworten die Fähigkeit beeinflussen, Assoziationen zwischen ihnen zu bilden. Wenn Antworten als konzeptuell verwandt angesehen werden, d.h. wenn sie im Dienste eines gemeinsamen Ziels ausgeführt werden, dann werden sie leichter assoziiert als Antworten, die als nicht verwandt angesehen werden.
Wir haben auch untersucht, welche Rolle positives und negatives Feedback bei der Bildung dieser Assoziationen spielt. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Teilnehmer von Belohnungen profitieren können, auch wenn das Bewusstsein, welche Kombinationen belohnt werden, gering bleibt. Der Nutzen der Belohnung scheint also nicht mit Veränderungen der Motivation zusammenzuhängen. Der Nutzen wurde auch dann beobachtet, wenn mehrere belohnte und unbelohnte Kombinationen eine einzige Reaktion teilten. Wir schließen daraus, dass zufällige Lernprozesse durch Belohnung so beeinflusst werden, dass sie eine spezifische Verstärkung belohnter Assoziationen ermöglichen.
Representative Papers
- Freedberg, M. V., Schacherer, J. & Hazeltine, E. (2016). Zufälliges Lernen von belohnten Assoziationen verstärkt das Lernen in einer assoziativen Aufgabe. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory and Cognition, 42, 786-803.
- Freedberg, M. V., Wagschal, T. T., & Hazeltine, E. (2014). Zufälliges Lernen und Aufgabengrenzen. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory and Cognition, 40, 1680-1700.
- Halvorson, K. M., Wagschal, T. T., & Hazeltine, E. (2013). Conceptualization of task boundaries preserves implicit sequence learning under dual-task conditions. Psychonomic Bulletin & Review, 20, 1005-1010.
- Wifall, T., McMurray, B., & Hazeltine, E. (2014). Wahrnehmungsähnlichkeit beeinflusst die Lernkurve (aber nicht unbedingt das Lernen). Journal of Experimental Psychology: General, 143, 312-331.
- Ma, L., Wang, B., Narayana, S., Hazeltine, E., Chen, X., Robin, D. A., Fox, P. T. & Xiong, J. (2010). Veränderungen in der regionalen Aktivität gehen mit Veränderungen in der interregionalen Konnektivität während vier Wochen motorischen Lernens einher. Brain Research, 1318, 64-76.
- Hazeltine, E., Aparicio, P., Weinstein, A., & Ivry, R. B. (2007). Configural Response Learning: the Acquisition of a Nonpredictive Motor Skill. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance, 33, 1451-1467.
- Hazeltine, E. (2002). The representational nature of sequence learning: Evidence for goal-based codes. In W. Prinz & B. Hommel (Eds.), Attention and Performance (Vol. XIX, pp. 673-689). Oxford: University Press.