Gonaden und Streit: Sexualhormone variieren je nach sexueller Orientierung bei Frauen und Stressindizes bei beiden Geschlechtern

In dieser Studie wurden die sexuelle Orientierung und psychobiologische Stressindizes im Zusammenhang mit Sexualhormonen im Speichel als Teil eines gut validierten laborgestützten Stressparadigmas untersucht. Die Teilnehmer waren 87 gesunde Erwachsene im Alter von durchschnittlich 25 Jahren, die sich selbst als lesbische/bisexuelle Frauen (n = 20), heterosexuelle Frauen (n = 21), schwule/bisexuelle Männer (n = 26) und heterosexuelle Männer (n = 20) bezeichneten. Zwei Speichelproben wurden fünfzehn Minuten vor und fünfzehn Minuten nach der Exposition gegenüber einem modifizierten Trierer Sozialen Stresstest entnommen, um die Konzentrationen von Testosteron, Östradiol und Progesteron mit Hilfe eines Enzym-Immun-Assays zu bestimmen. Die mittleren Sexualhormone wurden ferner im Zusammenhang mit Stressindizes getestet, die sich auf den systemischen Cortisolausstoß (Fläche unter der Kurve in Bezug auf den Boden) auf der Grundlage von zehn Messungen während des zweistündigen Besuchs, auf die allostatische Belastung, die anhand von 21 Biomarkern indiziert wurde, und auf das Stressempfinden bezogen, das anhand eines gut validierten Fragebogens bewertet wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass lesbische/bisexuelle Frauen insgesamt höhere Testosteron- und Progesteronkonzentrationen aufwiesen als heterosexuelle Frauen, während bei schwulen/bisexuellen Männern im Vergleich zu heterosexuellen Männern keine Unterschiede festgestellt wurden. Lesbische/bisexuelle Frauen und heterosexuelle Männer wiesen positive Assoziationen zwischen den mittleren Östradiolkonzentrationen und der allostatischen Belastung auf, während schwule/bisexuelle Männer und heterosexuelle Frauen positive Assoziationen zwischen dem mittleren Testosteron und dem systemischen Cortisolausstoß zeigten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schwankungen der Sexualhormone bei Frauen je nach sexueller Orientierung, aber auch in Abhängigkeit von der systemischen Cortisolausschüttung, der allostatischen Belastung und dem Stressempfinden bei beiden Geschlechtern zu variieren scheinen.

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