Giant Fecalith Causing Near Intestinal Obstruction and Rectal Ischemia

Abstract

Unbehandelte Fäkalienimpfungen können zur Verhärtung des Stuhls und zur Bildung von Fecaliths führen. Fäkalien verursachen selten ernsthafte Komplikationen und werden in der Regel konservativ behandelt. Wir stellen diesen seltenen Fall eines riesigen Fäkalithen vor, der bei einem institutionalisierten querschnittsgelähmten Patienten mit hohem Risiko für chronische Verstopfung und Stuhlverstopfung zu einer Beinaheobstruktion führte. Dieser Fall war auch deshalb ungewöhnlich, weil er eine ischämische Drucknekrose im Rektum verursachte, was die möglichen schwerwiegenden Komplikationen von Fäkalien hervorhebt.

© 2017 The Author(s)Published by S. Karger AG, Basel

Hintergrund

Fäkale Impaktion tritt auf, wenn eine große Menge an Fäkalien verdichtet wird und nicht spontan entleert werden kann. Sie kann in jedem Teil des Darms auftreten. Fäkale Impaktion tritt besonders häufig bei chronischer, schwerer Verstopfung und bei anderen Risikopatienten mit anatomischen oder funktionellen anorektalen Anomalien auf. Eine Stuhlverstopfung in ihrer extremen Form kann zu einer Verhärtung des Stuhls und zur Bildung von Fäkalien führen. Fäkalien verursachen selten ernsthafte Komplikationen und werden im Allgemeinen konservativ behandelt. Wir stellen hier einen seltenen Fall eines riesigen Fäkalithen vor, der bei einem institutionalisierten Patienten, der aufgrund einer Querschnittslähmung ein hohes Risiko für Stuhlverstopfung hatte, zu einer Beinaheobstruktion führte.

Fallbericht

Eine 73-jährige querschnittsgelähmte Frau mit einem Foley-Katheter für wiederkehrende Harnwegsinfektionen wurde mit Beschwerden über druckartige, nicht ausstrahlende, beidseitige Bauchschmerzen im unteren Quadranten (Intensität 9/10) eingeliefert, die mit zwei Episoden von Durchfall mit hellroten Blutspuren einhergingen, denen eine chronische Verstopfung vorausging. Der Patient hatte auch eine Vorgeschichte von Lungenembolien und nahm Coumadin ein. Bei der Aufnahme war der Patientin schwindelig und sie wies einen Blutdruck von 88/59 auf, der hypoton war. Sie sprach auf eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr an. Die Laborwerte wiesen auf eine mikrozytäre Anämie mit einem Hämoglobin von 9,1 g/dL und einem mittleren korpuskulären Volumen von 79 hin. Eine CT-Untersuchung des Abdomens mit oralem und intravenösem Kontrastmittel zeigte eine zirkuläre Masse im Rektum (Abb. 1) und einen Befund, der auf Verstopfung hindeutete. Bei der Koloskopie wurde ein großer, fast blockierender Fäkalstein im Rektum festgestellt (Abb. 2). Im distalen Rektum war eine schwere Ulzeration mit Blutaustritt bei Berührung und gehäuften Rändern zu beobachten. Alle endoskopischen Versuche, den Fäkalithen zu entfernen, waren aufgrund seiner Größe und seiner extrem harten, steinartigen Konsistenz erfolglos. Ein kleines Stück des Fäkaliths wurde zerkleinert und an die Histopathologie geschickt. Die Biopsie des Rektumulkus zeigte eine ischämische Nekrose (Abb. 3). Der Patient wurde daraufhin unter Vollnarkose im Operationssaal einer manuellen Disimpaktion unterzogen. Der Patient wurde rund um die Uhr mit Stuhlweichmachern behandelt und zur Verhinderung eines Rezidivs einer regelmäßigen manuellen Disimpaktion unterzogen.

Abb. 1.

CT Abdomen mit einem rektalen endoluminalen Fäkalith, der eine Massenläsion imitiert (weißer Pfeil).

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Abb. 2.

Riesiger, fast behindernder Fäkalstein (gelber Pfeil) im Rektum mit umgebenden Schleimhautulzerationen (schwarzer Pfeil).

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Abb. 3.

Rektale Biopsieprobe mit Anzeichen von ischämischer Nekrose (weißer Pfeil) auf H&E-Färbung. ×100.

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Diskussion

Stuhlverstopfungen sind in der klinischen Praxis häufig anzutreffen und sind eine häufige Ursache für Besuche in der Notaufnahme. Chronische Verstopfung, anatomische anorektale Anomalien (z. B. Strikturen, Stenosen, Morbus Chagas und Morbus Hirschsprung) und funktionelle anorektale Anomalien (z. B. Beckenbodendysfunktion, abnormes rektales Empfinden und erhöhte rektale Compliance) erhöhen das Risiko von Fäkalimpfungen. Ältere Menschen und Menschen mit neuropsychiatrischen Erkrankungen haben jedoch das höchste Risiko, eine Impaktion mit dem Stuhl zu entwickeln. In seltenen Fällen kann eine Stuhlverstopfung, wenn sie unbehandelt bleibt, zur Entwicklung von Fäkalien führen, d. h. zur Verhärtung des Stuhls. Fäkalien treten am häufigsten im Rektum und im Colon sigmoideum auf. Patienten mit Fäkalsteinen leiden in der Regel an überlaufenden Durchfällen, Verstopfung und Bauchschmerzen. Sie verursachen selten schwere Komplikationen. Eine rektale Ischämie, wie sie bei diesem Patienten auftrat, ist aufgrund ihrer doppelten Blutversorgung selten. In diesem Fall entwickelte der Patient jedoch eine rektale Ischämie infolge des Drucks, der von dem riesigen rektalen Fäkalstein ausging. Ein durch den Fäkalstein verursachter Anstieg des intraabdominalen Drucks vermindert die Kapillardurchblutung und kann zu einer ischämischen Nekrose führen. Eine anhaltende Ischämie wie diese kann zu Geschwüren, gastrointestinalen Blutungen und sogar Perforationen führen. Fäkalien können auch Intussuszeption, Darmverschluss und extraluminale Druckwirkungen verursachen, die zu Harnverhalt und Hydronephrose führen. Die Härte des Stuhls hängt vom Grad der Verkalkung und dem Vorhandensein von Feststoffen ab. Fäkalien lassen sich in der Regel konservativ mit digitaler Disimpaktion, Abführmitteln oder Einläufen behandeln. Wenn die konservative Behandlung nicht erfolgreich ist, können sie während einer Koloskopie entfernt werden. Fäkalien müssen nur sehr selten chirurgisch entfernt werden.

Statement of Ethics

Dieser Fallbericht wurde von unserem Institutional Review Board gemäß dessen Richtlinien freigestellt. Die informierte Zustimmung zur Teilnahme wurde von der Patientin eingeholt.

Disclosure Statement

Keiner der Autoren hat finanzielle Interessenkonflikte zu erklären.

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Autoren-Kontakt

Tagore Sunkara, MD

Abteilung für Innere Medizin, The Brooklyn Hospital Center

121 Dekalb Avenue

Brooklyn, NY 11201 (USA)

E-Mail [email protected]

Article / Publication Details

Received: November 09, 2016
Accepted: December 15, 2016
Published online: Februar 28, 2017
Veröffentlichungsdatum: Januar – April

Anzahl der Druckseiten: 5
Anzahl der Abbildungen: 3
Anzahl der Tabellen: 0

eISSN: 1662-0631 (Online)

Für weitere Informationen: https://www.karger.com/CRG

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