Foramen Incisivum

Ophthalmologisch.

a.

Supraorbital (Salam, 2004).

i.

Lage: Ertastet entlang des oberen Randes der Augenhöhle, etwa 2,5 cm seitlich der Mittellinie des Gesichts (Schwartz, 2014). Der Nerv tritt an der oberen Fläche des Augenrandes aus dem Foramen supraorbitale aus.

ii.

Technik: Direkt in den subkutanen Raum oberhalb der Augenbraue von der Mittellinie bis zum seitlichen Rand der Orbita injizieren. Unter Verwendung der zentrierten Pupille und des Orbitarandes als Orientierungspunkte wird die Nadel langsam bis zum Periost etwa 1 cm tief vorgeschoben, wobei darauf zu achten ist, dass ein Eindringen in das Foramen selbst vermieden wird (Netter, 2006).

iii.

Anästhesiebereich: Ipsilaterale Stirn bis zum Scheitel der Kopfhaut.

b.

Supratrochlear (Netter, 2006).

i.

Lage: Tritt medial des Nervus supraorbitalis in einer Linie oberhalb des Tränennasengangs aus und verläuft nach superior und medial.

ii.

Technik: Direkt in den subkutanen Raum superior und medial des supraorbitalen Randes injizieren.

iii.

Bereich der Anästhesie: Ipsilaterale Stirn über der Nasenwurzel.

Maxillarbereich.

a.

Infraorbital.

i.

Lage: Das Foramen infraorbitale kann etwa 4-7 mm unterhalb des medialen Limbus der Iris lokalisiert werden, wenn der Patient geradeaus blickt (DeBoard et al., 2007).

ii.

Technik: Bei der transkutanen Injektion wird die Injektion direkt in den subkutanen Raum unterhalb des infraorbitalen Randsaums direkt unter das Foramen injiziert, wobei die zentrierte Pupille zur Ausrichtung verwendet wird. Bei der intraoralen Injektion wird ein behandschuhter Finger unter die Lippe geschoben, angehoben und der Daumen entlang des oberen Zahnfleisches platziert, während der Zeigefinger von außen über den infraorbitalen Rand gelegt wird. Die Nadel wird in einem Winkel von etwa 15° zur Patientenachse in Richtung Infraorbitalrand vorgeschoben, wobei darauf geachtet wird, nicht zu tief in die Orbita einzudringen.

iii.

Bereich der Anästhesie: Nase, Wange, Lippe und Augenlid des ipsilateralen Gesichts. Diese regionale Nervenblockade ermöglicht eine Anästhesie der Oberlippe und kann bilateral verwendet werden, um die Oberlippe vollständig zu blockieren, was die Anästhesie erleichtern kann, ohne sich auf eine lokale Infiltration zu verlassen, die den Zinnoberrand verdecken kann.

b.

Infratrochlear.

i.

Nasennerv oder vorderer Ethmoidalnerv (Netter, 2006).

Lage: Der Nervus nasociliaris verläuft entlang der oberen medialen Orbitawand, nachdem er durch das Foramen ethmoidale aus dem Schädel ausgetreten ist. Nach dem Austritt aus der Orbita spaltet sich der Nerv in den Nervus infratrochlearis und den Nervus ethmoidalis anterior auf.

Technik: Injektion in das Nasenbein an der Nasenwurzel in Höhe des inneren Augenwinkels. Für eine vollständige Anästhesie der Nase ist eine zweite Blockade der Äste des Nervus infraorbitalis an der Nasenscheidewand erforderlich.

Anästhesiebereich: Die oben beschriebene Blockade des Nervus ethmoidalis anterior und des Nervus infraorbitalis ermöglicht eine Anästhesie des Nasenbeins, der äußeren Nasenhaut und der Nasenspitze. Die obere Nasenwurzel kann eine zusätzliche Anästhesie durch den N. supratrochlearis erfordern.

ii.

Sopalatine (Tzermpos, Cocos, Kleftogiannis, Zarakas, & Iatrou, 2012).

Lage: Austritt über den Canalis incisivus.

Technik: Seitlich ansetzen. Inzisive Papille über dem Foramen incisivum 2-4 mm vorschieben.

Bereich der Anästhesie: Der vorderste Teil des harten Gaumens und die angrenzenden Zahnfleischränder der oberen Schneidezähne.

iii.

Großer Gaumen (Tzermpos et al., 2012).

Lage: Austritt aus dem hinteren Gaumenforamen.

Technik: Mit einem Wattestäbchen kann das große Gaumenforamen lokalisiert werden, das sich etwa 0,5 cm von der Mittellinie entfernt am oberen Gaumen des Mundes an der Verbindung zwischen dem harten Gaumen und dem Alveolarfortsatz des Oberkiefers in Höhe des ersten Molaren befindet. Unter Beibehaltung des Kontakts mit diesem Foramen als Orientierungspunkt wird eine Injektion 1-2 mm anterior des Foramens gesetzt (Ward, 2003).

Anästhesiebereich: Versorgt den größten Teil des einseitigen hinteren harten Gaumens und den palatinalen Aspekt der Gingiva.

iv.

Supraperiostal (Tzermpos et al., 2012).

Lokalisation: Die supraperiostale Nervenblockade oder der „Zahnblock“ dient der direkten Blockade der Endäste der oberen Alveolarnerven, die entlang der Knochenhaut absteigen.

Technik: Die supraperiostale Nervenblockade wird unter Verwendung des vorderen Zahnfleischsaums als Orientierungspunkt durchgeführt. Die Infiltration erfolgt parallel zur Zahnwurzel mit der Abschrägung zum Knochen hin in einer Tiefe von 3-4 mm.

Anästhesiebereich: Die supraperiostale Nervenblockade bewirkt eine Anästhesie der Zahnwurzel, der bukkalen Knochenhaut, des Bindegewebes und der Schleimhaut.

„Zahnblock“: Anästhesie von einem oder zwei Zähnen oder einem umschriebenen Teil des Oberkiefers.

c.

Mandibulär.

i.

Mental.

Lage: Unterhalb der Spitze des zweiten Prämolaren am Sulcus buccalis in der Nähe der Zahnbasis. Der Nervus mentalis liegt oberflächlich an seinem Apex und kann direkt ertastet werden.

Technik: Eine Hand für den chirurgischen Zug verwenden und an der Basis des Zahns injizieren.

Anästhesiebereich: Die Lippen bis zur Schamlippenfalte absenken und das Unterkinn unregelmäßig betäuben.

ii.

Unterer Alveolarbereich (Tzermpos et al., 2012).

Anästhesiebereich: Alle unteren Zähne und das Zahnfleisch von der retromolaren Region bis zur Mittellinie sowie die anterioren labialen und lingualen Bereiche.

Technik: Der nicht injizierende Daumen geht in den Mund und legt den Daumen auf die Coronoidkerbe des Ramus mandibularis. Zugang vom kontralateralen Prämolar 1,5-2 cm posterior zum Daumen, der 1-2 cm zum Knochen vordringt.

Zervikalplexus.

a.

Blockade des Nervus auricularis major (Netter, 2006).

i.

Lage: Der Nervus auricularis entspringt aus dem Plexus cervicalis mit Nervenwurzeln an C2 und C3. Der Nerv verläuft in Richtung der Hautoberfläche um den hinteren Rand des Musculus sternocleidomastoideus etwa auf Höhe des Krikus.

Bereich der Anästhesie: Der Nervus auricularis major versorgt die unteren und hinteren Segmente der Ohrmuschel und das Gebiet des Unterkieferwinkels einschließlich des Bereichs über der Ohrspeicheldrüse mit kutanem Gefühl.

iii.

Technik: Der Nadeleinstich erfolgt am hinteren oder seitlichen Rand des Sternocleidomastoideus in Höhe des Krikoidknochens in einer zum Mastoid gerichteten Linie bis zu einer Tiefe von etwa 10 mm.

b.

Nervenblockade des N. occipitalis major (Zide & Swift, 1998).

i.

Lage: Der N. occipitalis major verläuft als Ast des Ramus dorsalis des zweiten Halswirbelnervs. Er beginnt im hinteren Nacken entlang des atlantoaxialen Gelenks und verläuft nach oben entlang des Musculus rectus capitis posterior, bevor er die subkutane Schicht unterhalb der oberen Nackenlinie medial des N. occipitalis erreicht.

ii.

Bereich der Anästhesie: Der N. occipitalis major versorgt den größten Teil der hinteren Kopfhaut mit kutanem Gefühl.

iii.

Technik: Der Nerv befindet sich entlang der oberen Nackenlinie medial der Arteria occipitalis. Die direkte Palpation der Arterie hilft, Gefäßverletzungen zu vermeiden. Die Nadel wird in einem Winkel von 90° zum Hinterhauptbein und direkt auf die Knochenhaut gerichtet.

Spezielle Blockaden.

a.

Außenohr: Erfordert drei separate Blockaden: Blockade des Nervus auriculotemporalis, Blockade des Nervus auricularis major und Blockade des Nervus occipitalis minor.

i.

Bereich der Anästhesie: Das gesamte äußere Ohr sollte bei diesem Ansatz gefühllos sein, so dass alle Verfahren mit minimalen Beschwerden durchgeführt werden können.

ii.

Technik: Der Nervus auriculotemporalis kann mit einer Injektion 15 mm anterior des Tragus abgedeckt werden. Ein medialer Zugang 10 mm von diesem Punkt entfernt deckt den Nerv ab, wenn er nach oben aufsteigt und den vorderen Teil des Ohrs sowie den äußeren Gehörgang und den temporalen Teil des Ohrläppchens abdeckt (Netter, 2006). Der Nervus occipitalis minor kann mit einem Zugang von inferior und lateral des Ohrs abgedeckt werden. Die Blockade des N. auricularis major wird wie beschrieben durchgeführt.

iii.

Ohrringblock: Eine Alternative zu diesem Ansatz ist die Durchführung einer 2-Punkt-Ringblockade. Die Nadel wird 1 cm unterhalb des Ansatzes des Ohrläppchens an der Kopfhaut angesetzt und in Richtung des Tragus geführt. Nach der Aspiration kann die Injektion erfolgen, während die Nadel zurückgezogen wird. Ohne die Nadel aus der Haut zu entfernen, wird die Nadel dann nach hinten in Richtung der Helix umgelenkt. Auch hier wird aspiriert und dann infiltriert, während die Nadel zurückgezogen wird. Dies wird von einem superioren Zugang 1 cm oberhalb der Befestigung des Ohrs an der Kopfhaut wiederholt, während die Nadel in Richtung Tragus und nach hinten entlang der Helix geführt wird (Blanton & Jeske, 2013).

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