Bedeutung der Übertragung von Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus über die Luft in einer Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde

Zielsetzungen: Quantitative Untersuchung des Vorhandenseins von luftübertragenem Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) in einer Krankenhausumgebung und Durchführung einer Phänotypisierung und Genotypisierung von MRSA-Isolaten zur Untersuchung der MRSA-Epidemiologie.

Aufbau: Es wurde eine prospektive Überwachung von Patienten mit MRSA-Infektionen oder -Kolonisationen sowie eine Beobachtungsstudie der Umgebungsluft durchgeführt; Luftproben wurden mit einem Luftprobenehmer entnommen; Proben wurden von Objektoberflächen durch Stempeln oder Abstriche gewonnen. Die epidemiologische Untersuchung von MRSA-Isolaten wurde mit einem Antibiotika-Empfindlichkeitstest, einer Koagulase-Typisierung und einer Pulsfeld-Gelelektrophorese durchgeführt.

Umgebung: Drei Einbettzimmer in einer 37-Betten-Abteilung für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie.

Patienten: Bei drei Patienten mit Plattenepithelkarzinom im Kopf- und Halsbereich wurde beobachtet, dass sie nach der Operation mit MRSA kolonisiert oder infiziert waren.

Ergebnisse: Die MRSA-Proben wurden aus der Luft von Einzelzimmern entnommen, und zwar sowohl während einer Ruhephase als auch beim Wechseln der Bettlaken. Es wurden MRSA-Isolate in allen Stadien (von Stadium 1 bis Stadium 6) nachgewiesen. Etwa 20 % der MRSA-Partikel lagen in einem lungengängigen Bereich von weniger als 4 Mikrometer. Methicillin-resistenter S. aureus wurde auch aus unbelebten Umgebungen wie Waschbecken, Fußböden und Bettlaken in den Zimmern der Patienten mit MRSA-Infektionen sowie von den Händen der Patienten isoliert. Eine epidemiologische Studie hat gezeigt, dass die klinischen MRSA-Isolate auf unserer Station von einem einzigen Stamm stammten und dass die Isolate aus der Luft und aus unbelebten Umgebungen mit den MRSA-Stämmen identisch waren, die bei den stationären Patienten eine Infektion oder Kolonisierung verursachten.

Schlussfolgerungen: Methicillin-resistenter S. aureus wurde zwischen den Patienten, der Luft und der unbelebten Umgebung rezirkuliert, vor allem, wenn es in den Zimmern Bewegung gab. Über die Luft übertragene MRSA können eine Rolle bei der MRSA-Kolonisierung in der Nasenhöhle oder bei MRSA-Infektionen der Atemwege spielen. Um nosokomiale MRSA-Infektionen in Krankenhäusern zu kontrollieren, sollten Maßnahmen ergriffen werden, um die Verbreitung von luftübertragenen MRSA zu verhindern.

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