V2-06: Rekonstruktion von Strikturen der Fossa navicularis und des Meatus urethralis unter Verwendung des transversalen inselfasziokutanen Penislappens (TIFP) mit der Glans Cap Technik
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Einleitung und Ziele
Urethrale Strikturen, die die Fossa navicularis und den Meatus externus betreffen, erfordern die Rekonstruktion sowohl eines funktionellen als auch eines kosmetischen Ausgangs. Wir beschreiben unsere Erfahrungen mit der ventralen TIFP bei der Behandlung von distalen Harnröhrenstrikturen.
Methoden
Zwischen 1997 und 2012 wurden 46 Männer (Durchschnittsalter: 54 Jahre) mit distalen Harnröhrenstrikturen, die auf die Fossa navicularis und den Meatus urethralis beschränkt waren, einer ventralen TIFP-Urethroplastik mit der Glans Cap-Technik unterzogen. Die Ätiologie der Striktur war bei 40 Patienten iatrogen (transurethrale Resektion der Prostata oder Blasentumor) und bei 6 Patienten entzündlich/idiopathisch. Mit Ausnahme von 4 Patienten hatten sich alle einer mehrfachen früheren Harnröhrendilatation unterzogen. Die präoperative Untersuchung umfasste eine Uroflowmetrie mit Bestimmung des Restharnvolumens, eine retrograde Urethrographie (RU) und eine Voiding-Cystourethrographie (VCUG) sowie eine Urethrozystoskopie mit einem pädiatrischen Ureterorenoskop. Bei der Operation wurde ein subkoronaler Einschnitt an der ventralen Penishaut vorgenommen und durch die Buck’sche Faszie bis zur Harnröhre geführt. Die Fossa navicularis und der Meatus wurden durch Dissektion der Harnröhre unter der Eichel freigelegt. Die verengte Harnröhre wurde dann nach ventral inzidiert, einschließlich des Meatus. Ein ventraler fasziokutaner Insellappen wurde mobilisiert und an die Ränder des Harnröhreneinschnitts anastomosiert, wodurch die Harnröhre so vergrößert wurde, dass ein 24-26F-Schall ohne Schwierigkeiten eintreten konnte. Der Harnröhrenkatheter wurde nach 2 Wochen entfernt. Die Patienten wurden auf obstruktive Symptome und 3 monatliche uroflowmetrische Untersuchungen im ersten Jahr und danach jährlich überwacht. Heilung wurde definiert als Patientenzufriedenheit und das Ausbleiben einer Restenose, die einen zusätzlichen Eingriff erforderte.
Ergebnisse
Die Länge der Striktur lag zwischen 7 und 25 mm. Die durchschnittliche Operationszeit betrug 50 Minuten. Bei einem Patienten kam es zu einer Lappennekrose mit anschließender Fistelbildung. Eine Heilung wurde bei 43 (93,4 %) Männern nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 78 Monaten (Bereich: 3-144) erreicht. Bei 2 Patienten schlug das Verfahren aufgrund von Lichen sclerosus fehl, der nach dem Wiederauftreten diagnostiziert und mit einer zweizeitigen Urethroplastik mit Wangenschleimhauttransplantat behandelt wurde. Die mittlere Qmax stieg von 7,2 ml/sec präoperativ auf 19,4 ml/sec bei der letzten Nachuntersuchung (p=0,001, Wilcoxon-Test).
Schlussfolgerungen
Die TIPP ist eine wirksame Technik zur Rekonstruktion von Harnröhrenstrikturen, die die Fossa navicularis und den Meatus externus betreffen. Sie führt zu einem funktionellen und kosmetischen Ergebnis, wobei die Drüsenintegrität erhalten bleibt. Entzündliche Hauterkrankungen im Genitalbereich müssen vor dem Eingriff sorgfältig abgeklärt werden, um einen optimalen Erfolg mit dieser Technik zu erzielen.
Finanzierung: keine